Überschuldung

Wenn du es dir gut gehen lassen willst, gibt es viele Möglichkeiten Geld auszugeben. Kredite, Kreditkarten und Kreditlinien unter dem Motto “Jetzt kaufen, später bezahlen” ermöglichen es dir Wünsche zu erfüllen und dich zu verschulden.

Wie erkennt man die Warnsignale?

  • Schwierigkeiten bei der Bezahlung der laufenden Ausgaben
    Wenn sich die Rechnungen ansammeln und du bis zur letzten Minute wartest um sie zu bezahlen, oder wenn du systematisch um eine Verschiebung der Zahlung bittest.
  • Eine Ansammlung von Krediten
    Wenn ein Darlehen zur Zahlung der monatlichen Raten eines anderen Darlehens verwendet wird, ist deine finanzielle Situation angespannt. Die Anhäufung kleiner Verbraucherkrediten kann ein Budget schnell aus dem Gleichgewicht bringen.
  • Entbehrung
    Auf einige wesentliche Ausgaben (z.B. Essen) verzichten zu müssen, Arztbesuche zu verschieben oder die Behandlung wegen finanzieller Schwierigkeiten einzustellen, sind sehr schlechte Zeichen.
  • Bitten um finanzielle Unterstützung von Familienmitgliedern und Freunden
    Im Falle von vorübergehenden Schwierigkeiten können Verwandte dir Geld vorschießen. Sie regelmäßig bitten, um zum Beispiel am Ende des Monats auszuhelfen, ist eine gefährliche Gewohnheit.
  • Am Ende des Monats bei Null zu sein
    Den Monat zu beenden, ohne etwas Geld beiseitegelegt zu haben, ist ein schlechtes Zeichen. Monatliches oder regelmäßiges Sparen kann bei Bedarf unvorhergesehene Umstände ausgleichen.

Ab wann gelte ich als überschuldet?

Um diese Frage zu beantworten, musst du zunächst deine Schuldenquote berechnen. Dies ist das Verhältnis zwischen dem Betrag der Raten, die du jeden Monat zahlen musst, und deinem verfügbaren monatlichen Einkommen. Wenn dieser Satz 30% übersteigt, bist du im Bereich der Überschuldung. Bereits ein Satz von 20% kann bei niedrigen Einkommen das Risiko einer Überschuldung darstellen.

Darüber hinaus ist zur Vermeidung von Überschuldung zwischen “guten” und “schlechten” Schulden zu unterscheiden. Eine gute Schuld ist mit einem Vermögenswert verbunden, der im Laufe der Zeit an Wert gewinnt: Die Hypothek kann ein Beispiel einer guten Schuld darstellen. Aber sei vorsichtig! Eine gute Schuld kann manchmal eine schlechte verbergen: Das ist der Fall, wenn der aufgenommene Kredit zu hoch ist.

Was ist vor einer Kreditaufnahme zu beachten?

  • Achte wie viel Schulden du tragen kannst und leihe dir nicht mehr, als du dir leisten kannst.
  • Vergleiche die Kosten der Kreditaufnahme bei verschiedenen Finanzinstituten.
  • Ermittle die Gesamtkosten der Schuld.
  • Vermeide eine Kreditaufnahme bis zu deinem “Kreditlimit”. Leihe nur das was du wirklich benötigst und nicht was du dir leihen kannst.