Ist eine Investition in nachhaltige Finanzen riskant?
Ein Anleger, der sich dafür entscheidet, in ein nachhaltiges Produkt zu investieren, berücksichtigt bei seiner Investitionsentscheidung die primären zukünftigen Herausforderungen wie z.B. den Klimawandel. Anleger mit einer mittel- oder langfristigen Anlagevision sind häufig daran interessiert, in Unternehmen zu investieren, die ESG-Faktoren berücksichtigen. Auf diese Weise bieten sie Unternehmen einen Anreiz, bereits heute proaktiv die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um ihre Geschäftstätigkeit an eine sich ständig verändernde Welt anzupassen.
Angesichts der Geschwindigkeit, mit der sich die Finanzmärkte verändern und der Unvorhersehbarkeit der Entwicklung von Maßnahmen zur Bewältigung von Krisen muss betont werden, dass eine Investition in nachhaltige Finanzprodukte wie jede andere Investition auch immer mit einem Risiko verbunden ist. Wie bei einer traditionellen Investition ist es wichtig, eine Analyse der Risiken vorzunehmen, denen das Unternehmen oder das ESG-konforme Anlageprodukt ausgesetzt ist (Kreditrisiko, Liquiditätsrisiko, operationelles Risiko usw.). Die Jahresabschlüsse der Unternehmen oder Investmentfonds können Informationen über die Rentabilität, die Risiken und die Unternehmensführung liefern. Wie bei jeder Investition bedeutet eine sehr hohe Rendite, die über dem Marktdurchschnitt liegt, in der Regel ein höheres Investitionsrisiko. Allerdings ist eine Investition in nachhaltige Finanzanlagen in der Regel nicht riskanter als jede andere Investition.
Man kann sogar behaupten, dass die Nichtberücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien bei Investitionsentscheidungen ein immer größeres Risiko darstellt. So haben einige traditionelle Anleger festgestellt, dass der Wert ihrer Investitionen aufgrund der Risiken, die mit der Nichtbeachtung der verschiedenen ESG-Faktoren verbunden sind, gesunken ist. Wenn Unternehmen ESG-Themen ignorieren, riskieren sie hohe Geldbußen und Probleme bei der Einhaltung der regulatorischen Anforderungen in verschiedenen Bereichen und schaden gleichzeitig ihrem Image.
Gibt es Garantien für nachhaltige Finanzprodukte?
Es gibt Produkte wie z. B. Fonds mit Kapitalgarantie, bei denen der Anleger während der gesamten Anlagedauer eine Kapitalgarantie erhält, unabhängig von den Schwankungen auf den Finanzmärkten. Da das Ziel solcher Produkte der Kapitalerhalt ist, bieten diese Anlagen keine Garantie für die Rendite. Es ist jedoch zu beachten, dass Investitionen in Finanzprodukte in der Regel nicht durch Garantien abgesichert sind.
Sind nachhaltige Finanzprodukte durch den Einlagensicherungsfonds Luxemburg (Fonds de garantie des dépôts Luxembourg, FGDL) und/oder das Anlegerentschädigungssystem Luxemburg (Système d’indemnisation des investisseurs Luxembourg, SIIL) abgedeckt?
In der Regel hinterlegt ein Anleger seine Finanzinstrumente bei einer depotführenden Institution (Kreditinstitut oder Wertpapierfirma). Wertpapiere, die im Auftrag eines Kunden gehalten werden (unabhängig davon, ob es sich um nachhaltige Finanzprodukte handelt oder nicht), fallen nicht in die Liquidationsmasse eines Finanzinstituts und müssen daher gegebenenfalls an den Kunden zurückgegeben werden.
Bei einem Ausfall der depotführenden Institution kann es jedoch vorkommen, dass einige dieser Finanzinstrumente fehlen, z. B. aufgrund von Betrug, Versäumnissen oder mangelnde Sorgfalt. In diesem Fall deckt allerdings nicht der Luxemburger Einlagensicherungsfonds (Fonds de garantie des dépôts Luxembourg, FGDL) die Entschädigung der Anleger ab, sondern das Anlegerentschädigungssystem Luxemburg (SIIL). Vorbehaltlich bestimmter gesetzlicher Ausnahmen und unter Einhaltung bestimmter Bedingungen beläuft sich die Garantie des SIIL auf 20.000 Euro pro Person und Finanzinstitut.
Zur Erinnerung: Das FGDL deckt zulässige Einlagen bei den Mitgliedsbanken und bei der POST Luxembourg ab. Die vom FGDL angebotene Garantie ist auf 100.000 Euro pro Person und Bank begrenzt.