Unter Mikrofinanz versteht man finanzielle Basisdienstleistungen wie Kredite, Sparbücher oder Versicherungen für einkommensschwache aber ökonomisch aktive Menschen. Meistens werden kleine Kredite mit kurzen Laufzeiten an informelle Unternehmen in Ländern der Dritten-Welt vergeben. Aber auch innerhalb Europas werden Mikrokredite vergeben, zum Beispiel um Arbeitssuchende bei der Existenzgründung zu unterstützen.
Der Ökonomen Muhammad Yunus, der 1976 in Bangladesch ein Entwicklungsprojekt initiiert hat, gilt allgemein als Begründer der Mikrofinanz. Später wurden Mikrokredite von der Weltbank und dem internationalen Währungsfonds eingesetzt. In der Zwischenzeit werden Mikrofinanzprodukte auch von privaten Kapitalgebern finanziert. Investitionen in solche Produkte verfolgen eine doppelte Zielsetzung, neben Rentabilität, Effizienz und Risikobewertung stehen auch gesellschaftliche Ziele im Vordergrund, wie die Verringerung der Armut und die Förderung der Eigenständigkeit.
Die duale Zielsetzung der Mikrofinanz besteht also einerseits darin eine soziale Rendite, bestehend aus ökonomischen und gesellschaftlichen Verbesserungen für den Kreditnehmer und andererseits eine finanzielle Rendite zu erwirtschaften.
Ein weiterer Vorteil von Mikro-Finanzprodukten besteht in den nur geringen Schwankungen, da die mikroökonomischen Kreisläufe nur geringfügig von der Volatilität der Kapitalmärkte und deren Krisen betroffen sind.