Der Markt für nachhaltige Finanzprodukte wächst schnell, angetrieben von einer steigenden Nachfrage nach umweltfreundlichen und sozial verantwortlichen Investitionen. Dieser Trend ist ein positives Signal für den ökologischen Wandel und den Kampf gegen den Klimawandel. Es ist jedoch wichtig, daran zu erinnern, dass nicht alles, was sich als „grün“ oder „nachhaltig“ deklariert, es auch wirklich ist. Im Rahmen ihrer Aufgabe, Verbraucher im Finanzsektor zu schützen, hat die Aufsichtskommission des Finanzsektors (CSSF) auf ihrer Plattform www.letzfin.lu Empfehlungen veröffentlicht.
Greenwashing ist eine irreführende Praxis, bei der sich bestimmte Unternehmen als nachhaltiger darstellen, als sie es tatsächlich sind. Dies kann Anleger in die Irre führen und sie glauben lassen, dass ihr Geld für positive Umweltzwecke eingesetzt wird, obwohl dies nicht immer der Fall ist.
Claude Marx, Generaldirektor der CSSF, erklärt: „Nachhaltig zu investieren ist eine wichtige Entscheidung für die Anleger, aber auch für den Planeten. Doch nicht alles, was grün gefärbt ist, ist auch tatsächlich grün. Deshalb rufen wir die breite Öffentlichkeit dazu auf, wachsam zu bleiben, die versprochenen Aussagen zu hinterfragen und sich über die Transparenz von Finanzprodukten zu informieren. Gemeinsam können wir durch einen kritischen und informierten Blick zu einer authentischen grünen Finanzwirtschaft und einer umweltfreundlicheren Welt beitragen.“
Die CSSF fordert die Anleger daher auf, kritisch zu sein und sich nicht blind auf Etiketten und Nachhaltigkeitsversprechen zu verlassen.
Hier sind einige Tipps, die dabei helfen, die Vertrauenswürdigkeit grüner Finanzprodukte zu beurteilen:
- Lassen Sie sich nicht vom äußeren Anschein täuschen: Der Name eines Produkts, auch wenn er Begriffe wie „ESG“ (Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien), „grün“ oder „nachhaltig“ enthält, garantiert nicht zwangsläufig diese Eigenschaften. Es ist unerlässlich, die Informationen und Merkmale zur Nachhaltigkeit sorgfältig zu prüfen.
- Meiden Sie vage Versprechungen: Allgemeine Zusicherungen ohne konkrete Beweise sind oft nicht vertrauenswürdig. Achten Sie darauf, dass das Unternehmen oder das Produkt spezifische Maßnahmen zur Erreichung seiner Ziele beschreibt. Die Nachhaltigkeitsberichte der Unternehmen sollten diese explizit erläutern.
- Suchen Sie nach verifizierten Zulassungen: Label können ein Indikator für tatsächliches Engagement sein. Aber Vorsicht: Manche Unternehmen erstellen ihre eigenen Zertifizierungen. Informieren Sie sich über deren Glaubwürdigkeit und vergewissern Sie sich, dass sie von unabhängigen Stellen bestätigt werden.
- Diversifizieren Sie Ihre Investitionen: Wie bei jeder Geldanlage verringern Sie das Risiko, von einem einzigen Unternehmen oder einer einzigen Branche abhängig zu sein, indem Sie Ihr Portfolio breit aufstellen. Dies schützt Sie auch besser vor einem Greenwashing-Risiko.
- Konsultieren Sie einen spezialisierten Berater: Scheuen Sie sich nicht, Finanzberater zu kontaktieren, die auf nachhaltige Investitionen spezialisiert sind. Sie werden Ihnen helfen, Ihre Ziele in diesem Bereich zu definieren und echte grüne Produkte von Scheinangeboten zu unterscheiden.
Weitere Informationen finden Sie unter www.letzfin.lu/de/greenwashing.